Knochenszintigraphie & Skelettszintigraphie

Was ist eine Knochenszintigraphie? Prinzip der der Knochenszintigraphie

Die Knochenszintigraphie (Skelettszintigraphie) ist eine nuklearmedizinische Funktionsdiagnostik, die der Darstellung des Knochenstoffwechsels im Skelettsystem dient. Unser Skelettsystem befindet sich in einem ständigen Auf- und Abbauprozess. Die Zellen des Knochens, die für den Aufbau zuständig sind, werden Osteoblasten genannt – die Zellen, die den Knochen abbauen, nennen sich Osteoklasten. Bei der Knochenszintigraphie wird insbesondere die Tätigkeit der Osteoblasten dargestellt. Daher ist die Domäne der Knochenszintigraphie die Darstellung erhöhten Knochenstoffwechsels, der entweder regional umschrieben oder systemisch im gesamten Skelettsystem auftritt. Entsprechend ist es möglich, Bereiche mit erhöhtem Knochenstoffwechsel, wie zum Beispiel Knochenmetastasen im Rahmen von Krebserkrankungen, aber auch entzündliche Veränderungen in den Knochen, Heilungsprozesse nach Knochenbrüchen oder Lockerungen bei implantierten Endoprothesen (zum Beispiel der Hüfte oder der Kniegelenke) nachzuweisen. Methodisch bedingt ist dagegen die Aussagekraft bei einem reinen Knochenabbau, d.h. der Aktivität der Osteoklasten, eingeschränkt.

Wie wird die Knochenszintigraphie durchgeführt?

Zur Durchführung der Knochenszintigraphie wird ein Technetium-99m-markiertes Bisphosphonat intravenös injiziert. Die Dosierung des Radiopharmakons ist abhängig von der Fragestellung – aber auch dem Gewicht des Patienten. Technetium-99m hat eine physikalische Halbwertszeit von 6 Stunden. Allerdings wird der Hauptteil der Substanz über die Nieren ausgeschieden, so dass die effektive Halbwertszeit deutlich niedriger ist. Die Strahlenbelastung ist unter Berücksichtigung, dass in der Knochenszintigraphie üblicherweise der ganze Körper untersucht wird, deutlich niedriger als beim Röntgen (mehrerer Körperabschnitte) oder einer CT-Untersuchung. Die Knochenszintigraphie erfolgt als Einphasen- oder Mehrphasenszintigraphie (Zweiphasen- oder Dreiphasenszintigraphie). Das bedeutet, dass Aufnahmen zu bestimmten Zeitpunkten der Untersuchung aufgenommen werden. Bei einer Dreiphasenszintigraphie werden zum Beispiel unmittelbar nach der Injektion des Radiopharmakons mehrere kurze Aufnahmen in Serie durchgeführt, um den Einstrom des Radiopharmakons in einer Region (zum Beispiel über einem Gelenk) zu dokumentieren. Diese erste Phase nennt man Einstromphase oder Perfusionsphase. Im Anschluss daran wird zwischen der 2. bis 10. Minute nach Injektion eine erneute Aufnahme durchgeführt, die die Durchblutung des Weichteilgewebes sowie das Knochens dokumentiert. Diesen zweiten Abschnitt bezeichnet man als Blutpoolphase. Nach 2 bis 4 Stunden erfolgt schließlich eine Aufnahme des gesamten Skelettsystems oder einer Region, die den eigentlichen Knochenstoffwechsel abbildet. Dieser dritte und letzte Abschnitt der Untersuchung wird als Spätphase oder Skelettphase/Knochenphase bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt ist der Hauptteil der Aktivität über die Nieren ausgeschieden, so dass kaum störende Hintergrundaktivität des Weichteilgewebes die Beurteilbarkeit des Skeletts einschränkt. Insbesondere die Aufnahmen in der Spätphase werden üblicherweise als Ganzkörperszintigraphie in ventraler und dorsaler Ansicht aufgezeichnet. Das bedeutet, eine Gammakamera (möglichst eine Zweikopf-Gammakamera) fährt den gesamten Körper ab und erzeugt dabei Bilder von vorn und von hinten. Zusätzlich können Aufnahmen einer Region aufgezeichnet werden (sogenannte Einzelaufnahmen bzw. Zielaufnahmen). Die üblicherweise heutzutage verwendeten Gammakameras sind außerdem in der Lage, durch eine Rotation um eine Region des Patienten zusätzlich eine sogenannte SPECT-Untersuchung (Single Photon Emission Computed Tomography) durchzuführen. Dabei werden einzelne planare Aufnahmen aufgezeichnet. Die Kamera rotiert in kleinen Winkelschritten um den Patienten und die einzelnen Aufnahmen werden in einem späteren Schritt zu einem dreidimensionalen Bild fusioniert. Durch die SPECT-Untersuchung ist eine zusätzliche Erhöhung der Sensitivität der Untersuchung möglich. Eine modern durchgeführte Knochenszintigraphie erreicht eine Sensitivität von ca. 94 % zur Erkennung von Knochenläsionen.

Wie lange dauert die Untersuchung?

Bitte planen Sie mindestens 3 Stunden für die Untersuchung ein.

Was ist zu beachten? Was sollten Sie mitbringen?